Playlist Update - April 2020

Mir wurde die Pandemie 2020 ja als DAS Event der Videospielhistorie angepriesen. Als einmaliger Moment der Geschichte, in der all die ungezählten Stunden des Button-Mashings endlich die gesellschaftliche Wertschätzung erfahren würden, die sie eigentlich schon immer verdient hätten: Stay home, play games, safe lives.

Nun ja.

Diese Heldenrolle war dann leider doch anderen vorbehalten. Die Realität sah für mich etwas anders aus: Mit zwei kleinen Kindern, die noch — noch! — zu jung für Konsolenspiele sind, den durcheinandergewirbelter Jobs der Eltern und dem individuellen Klarkommen auf den Zustand der Welt. Viel Zeit für Spiele blieb jedenfalls nicht. Daher findet sich auf dem Review meiner Playlist für April 2020 eigentlich nur ein Game: Animal Crossing.

Animal Crossing

Stell dir vor, du buchst einen Urlaub auf einer verlassenen Insel. Angedreht wird dir das von einem geschäftstüchtigen Marderhund und seinen zwei Neffen. Auf der Insel angekommen, gilt es nach und nach das perfekte Dorf aufzubauen. Das ist Animal Crossing: New Horizons.

Dieses Spiel hätte zu keinem besseren Zeitpunkt erscheinen können. Es bietet alles, was gerade fehlt:

Mehr Escapismus geht 2020 nicht.

Wie so oft mit Nintendos eigenen Titeln auf der Switch, lässt sich auch Animal Crossing wunderbar in kleinen Happen spielen. Wenn man im echten Leben zum Beispiel darauf wartet, dass die kleine Tochter einschläft, kann man rasch noch die virtuellen Blumen gießen, ein ausgebuddeltes Fossil zum analysieren in das inseleigene Museum bringen oder bei einem Nachbarn zum Plausch vorbeischauen.

Es mag etwas befremdlich klingen, aber der klare — fast schon eintönige — Rhythmus des Spiels und die Sicherheit, dass wirklich absolut NICHTS passieren kann, sind das Antidot für eine chaotische Welt. Auch wenn es nur für fünf Minuten zwischendurch ist.